seit Mai 2012 haben wir am Donnerstag um 20.30 Uhr eine neue Trainingseinheit "Bukiwaza" eingeführt
Hier üben unsere Aikidoka und Tai-Chi-Ausführende gemeinsam.
Kosten:
Einführungskurs: 25,-
Einzelstunde: 10,- (innerhalb der Trainingsgruppe)
Einzelstunde: 25,- (personal training)
monatl. kündbarer Beitrag für Aikido, Taichi, Bukiwaza: 40,-
Beitrag nur Bukiwaza 1 x wöchentl.: 30,-
Ursprung
Im kriegerischen Japan war der Jo für die unbewaffnete Bevölkerung das einzig legale Mittel, um sich vor den Übergriffen bewaffneter Samurai zu schützen.
Er wurde zur Nahkampfwaffe der unterprivilegierten Bevölkerungsschicht, da er leicht zu beschaffen und relativ preiswert war. Im Laufe der Zeit setzte sich der Jo auch unter den Samurai als zusätzliche Waffe mit einer hohen Variantenvielfalt durch.
Ein großer Einfluss auf die Kunst des Jo kam durch den Unterricht von Morihei Ueshiba, dem Begründer des Aikido. Ueshibas Aiki-Jo ist eine ausgewählte Form der Anwendung des Stabes.
Die Arbeit mit dem Jo
Die Arbeit mit dem Jo ist für alle Menschen, die sich mit Budo beschäftigen, sinnvoll. Es gibt viele unterschiedliche Kampfkünste, die sich in ihrer Philosophie, ihrer Organisation und Ausführung
unterscheiden. Allen aber ist eines gemeinsam, sie werden geübt, um Geist und Körper des Menschen, der sie betreibt, zu schulen. Feste Bewegungsabläufe, Regeln und ständiges Training bringen den
Anfänger irgendwann einmal auf die Stufe eines Meisters. Dort beginnt er dann wieder als Anfänger bis zur nächsten Stufe und so weiter, sein ganzes Leben lang. Mit jeder höheren Stufe, die man
erreicht, besinnt man sich zurück auf die Grundlagen und schaut links und rechts seines Weges.
Waffen
Waffen sind in allen Budokünsten vertreten; ein Stab als Waffe mit verschiedenen Formen und Längen auch. Der Einstieg fällt hier leicht, da am Anfang feste Bewegungsabläufe systematisch wieder und
wieder geübt werden.
Kata
Im BUDO ist das Erlernen einer Kata, eines feststehenden Bewegungsablaufes, erwünscht und es werden Meisterschaften (bei einigen Budo Disziplinen) darin ausgetragen. Die Einübung einer Kata dient der
Steigerung von Konzentration, Präzision der Bewegung und des eigenen Körpergefühls.
Vielfalt
All das bietet der Jo in seiner Vielfalt und noch einiges darüber hinaus. Man beginnt mit leichten Stoß- und Schlagübungen, um den Körper zu lockern, nimmt dann Drehungen und Ausgleichsschritte dazu
und kombiniert diese miteinander. Sind die Grundlagen verinnerlicht, beginnt man mit dem Partner zu üben, und zugleich entsteht eine Vielzahl neuer Kombinationsmöglichkeiten und offener Fragen, die
es zu lösen gilt.
Timing
Auch die waffenlosen Techniken profitieren von der Arbeit mit dem Jo. Es entwickelt sich ein besseres Gefühl für das eigene Timing, auch in Partnerübungen. Die Bewegungen des Einzelnen werden klarer
und schärfer - Konzentration und Distanz lassen sich auf alle Budokünste übertragen. Kurzum: Der Stock bietet sich als Erweiterung der eigenen Fähigkeiten und Variationsvielfalt in idealer Weise an.
Zugleich sollte der Selbstverteidigungs-Aspekt mit einem Stab nicht unterschätzt werden.
Zweite Kampfkunst
Viele beginnen ab einem bestimmten Niveau noch eine zweite Kampfkunst zu erlernen. Das erweitert den eigenen Horizont und zeigt geistige und körperliche Flexibilität. Ideal ist es, wenn das Erlernen
des Neuen mit dem bereits Erlernten konform geht und es so zu einer Verknüpfung beider Disziplinen kommt. Hier setzt nun der Jo als geeigneter Kombinationspartner ein.
Geschichtliches
In der Mitte des 16. Jahrhunderts gab es in Japan über 900 Schulen die sich der Schwertkunst (Kenjutsu) widmeten. Die herausragende Übungswaffe war das Bokken. Solange Kenjutsu im feudalen Zeitalter aufblühte, wurde das Bokken im Training und im Kampf benutzt. Mit der Abschaffung des Feudalismus in Japan verfielen die Kampfkünste der Samurai. Die Schwertkampfkunst veränderte sich grundlegend, Kenjutsu verwandelte sich in Kendo, einen sportlichen Wettkampf.
Im Kendo ersetzte das Shinai das Bokken, eine nachgiebige Waffe aus zusammengebundenen langen Bambusteilen. Das Shinai hat keine Biegung, eine andere Ausgewogenheit und ein viel geringeres Gewicht. Die Bekanntheit des Kendo nahm rasch zu und die realistischen Ausführungen der herkömmlichen Schwertkunst traten in den Hintergrund. Die dieser Kunst zugrundeliegenden Prinzipien wurden durch wenige Schulen und Schwertkämpfer bewahrt. Einer, der sich zu diesen Prinzipien hingezogen fühlte, war Ueshiba Morihei.
Ueshiba´s Aiki-Ken
Ueshiba erkannte, dass bei der Verwendung verschiedener Waffen und Stilarten der Kern immer der Gleiche war. Der Hieb des Schwertkämpfers, die dabei eingesetzten Muskelpartien, die Bewegung der
Hüfte, war ähnlich dem Schlag der bloßen Hand. Eine Drehbewegung um dem Speer eines Feindes auszuweichen, konnte wenn man Arm oder Ärmel griff, in einen wirksamen Wurf weitergeführt werden.
Dieses Prinzip kannte Ueshiba als "riai" ("ri" bedeutet Prinzip; "ai", die Begegnung oder Zusammenführen). Zur gleichen Zeit lebte das Budo auf und Ueshiba gründete seinen eigenen Stil, den er "Aikido" nannte. Der innere Gehalt seines Aikido war riai, Ueshiba bestand darauf, dass alle das Schwert ebenso beherrschen lernten wie die Techniken seiner Kampfkunst. Heute üben Aikidoka Ueshibas Prinzipien, indem sie mit dem Bokken Suburi-Übungen durchführen um ihr Verständnis von Aikido zu erweitern.
Andere Budo-Disziplinen
Das Bokken findet sich in vielen Budo-Disziplinen um die Techniken von Anfängern und Fortgeschrittenen zu verbessern. Werden von Lehrern Waffentechniken unterrichtet, handelt es sich oft um Kendo
oder Iaido. Beides sind eigenständige Budoformen, deren Bewegungen sich deutlich vom Aiki-Ken unterscheiden.
Was bewirkt das kontinuierliche Üben des Aiki-Ken?
Aiki-Ken, Aiki-Jo und Tai-Jutsu bilden eine Einheit. Das Auge erkennt früher den Beginn einer schnellen Angriffsbewegung. Es entwickelt sich ein besseres Distanzgefühl aufgrund der Länge des Bokken.
Die Muskulatur von Schultern und Armen wird gekräftigt. Die natürliche Grundstellung wird verbessert. Die Hüfte wird gekräftigt und stabilisiert. Es ermöglicht schnelle Körperdrehungen in alle
Richtungen bei stabilem Gleichgewicht - wichtig bei der Verteidigung gegen mehrere Angreifer. Die Entwicklung von Tegatana und Kokyo wird verstärkt.
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